Saturday, June 24, 2017

PDF-Download Karl Bodmer: Ein Schweizer Künstler in Amerika 1809–1893

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Karl Bodmer: Ein Schweizer Künstler in Amerika 1809–1893

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Karl Bodmer: Ein Schweizer Künstler in Amerika 1809–1893

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Peter Bolz war 1989–2012 Leiter der Amerika-Sammlung des Ethnologischen Museums in Berlin. Zahlreiche Publikationen zu Kunst und Kultur der indigenen Völker Nordamerikas.Denise Daenzer war 1993–2012 leitende Kuratorin des Nordamerika Native Museum (NONAM) in Zürich.Hartwig Isernhagen ist emeritierter Professor für Amerikanische Literatur an der Universität Basel und Autor zahlreicher Essays und Bücher.Sonja Schierle ist Kuratorin der Nordamerika-Sammlung am Linden-Museum – Staatliches Museum für Völkerkunde in Stuttgart.

Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten

Verlag: Scheidegger & Spiess; Auflage: 1 (22. Februar 2018)

Sprache: Englisch

ISBN-10: 9783858816009

ISBN-13: 978-3858816009

ASIN: 3858816000

Größe und/oder Gewicht:

21 x 2,3 x 24,8 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

4.3 von 5 Sternen

2 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

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Der Schweizer Künstler Karl Bodmer wurde in Deutschland bekannt durch seine Aquarelle, Zeichnungen und Aquatinten der Städte und Landschaften des Rheins, der Mosel und der Lahn. In Frankreich werden seine Ölbilder mit Wald- und Tiermotiven und seine Kupferstiche, Zeichnungen und Buchillustrationen geschätzt, die er als Mitglied der Schule von Barbizon anfertigte.Maßgebend für die Ethnologie waren seine von 1832 bis 1834 in Nordamerika gezeichneten und aquarellierten Indianer- und Landschaftsbilder, die sein Auftraggeber Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied ab 1839 in dem Werk Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832 bis 1834 als kolorierte Aquatinten veröffentlichte. Karl Bodmer brachte von der Reise mehr als 400 Skizzen und Aquarelle von Indianern, Pflanzen, Tieren und Landschaften nach Deutschland zurück. Diese zählen zu den wichtigsten Dokumenten über die Indianerkulturen am oberen Missouri. Es bedarf noch der Klärung, welche Aquarelle in Amerika und welche in den folgenden drei Jahren in Paris fertiggestellt wurden. Vermutlich sind jene Aquarelle, die stark von den späteren Tableaus abweichen, bereits in Amerika entstanden.Zum 200ten Geburtstag des Künstlers zeigt das Züricher Nordamerika Native Museum die Illustrationen Bodmers und ordnet sie kulturgeschichtlich ein. Dies ist Begleitband der gleichnamigen Ausstellung vom 8.2. bis zum 9.8.2018 in Zürich. Der Begleitband erscheint gleichzeitig in deutscher und englischer Sprache.Das Buch beginnt mit einer Einführung des Kurators Hartwig Isernhagen. Danach stellt derselbe Autor Hintergründe und Verlauf der Entdeckungsreise Bodmers und Wieds in Nordamerika dar. Danach wird die Nordamerikasammlung des Prinzen im Linden-Museum in Stuttgart von Sonja Schierle vorgestellt. Peter Bolz beschäftigt sich mit der Rezeption von Bodmers Werken und denjenigen von Heinrich Rudolf Schinz und der damit eingehenden Wandlung des Indianerbildes in Europa. Derselbe Autor beschäftigt sich anschließend mit der Berliner Nordamerika-Sammlung des Prinzen. Hartwig Isernhagen beschäftigt sich noch mit dem Einfluss Alexander von Humboldt auf die Expeditionsreise Wieds und Bodmers.Nach den einleitenden Essays folgen die Bilder. Im Anhang findet man noch eine Bibliografie, das Begleitmaterial, eine Liste der Objekte und biografische Angaben über die Autoren.Dieser Reader nimmt nicht nur die Werke des Künstlers in den Blick, sondern auch sein Verdienst für die europäische Wahrnehmung der Native Americans. Durch die Essays gewinnt man einen tieferen Einblick in die Bedeutung von Bodmers Kunst für die Nachwelt. Das Buch ist also eine gelungene kulturgeschichtliche Aufarbeitung der Kunst Bodmers und eine Würdigung seines Lebenswerkes.

Es gibt ein paar Bücher, die hat jeder im Schrank stehen. Fast jeder, der sich etwas intensiver mit den nordamerikanischen Indianern befasst, hat eine Ausgabe der "Reise in das innere Nordamerika" von Prinz Maximilian zu Wied zu Hause. Die Zeichnungen, die Karl Bodmer für diesen Reisebericht geschaffen hat, kennt eigentlich "Jeder".Prinz Maximilian zu Wied brachte auch zahlreiche Artefakte mit nach Europa. Da einige der indianischen Gruppen, von denen diese Stücke stammen, bald nach der Forschungsreise ausstarben, haben diese Stücke einen unschätzbaren Wert. Ihre ganze Bedeutung wird aber erst erkennbar, wenn man sie zusammen im Kontext mit den Zeichnungen Bodmers sieht. Im Gegenzug werden Bodmers Zeitzeugnisse im Kontext mit diesen Artefakten deutlich als wertvolle Beiträge zur nordamerikanischen Geschichte erkennbar.Dem Züricher Museum ist es gelungen, Exponate, die noch nie zusammen gezeigt worden sind und die bisher auch nur äußerst selten ausgeliehen worden sind, in einer aussagekräftigen Ausstellung zu zeigen. Gemeinsam mit Bodmers Zeichnungen gewinnen sie noch mehr an Aussagekraft.Für alle an nordamerikanischen Indianerkulturen Interessierten ist der zur Ausstellung erschienene Katalog eines der Bücher, die man im Schrank stehen haben muss.So findet sich im Anhang eine Liste aller Bilder von Karl Bodmerin der Ausstellung. Diese Bilder werden vollzählig im Katalog gezeigt, entweder im Kontext mit den Beiträgen oder aber am Ende des Buches. Der Kurator der Ausstellung, Hartwig Isernhagen stellt in seinem einleitenden Beitrag "Bodmer - Wied - Amerika: eine Entdeckungsreise" nicht nur die Reise und ihre Ergebnisse vor. Seine Ausführungen vermitteln dem Leser die Bedeutung dieser Reise und des Reiseberichtes. Gleichzeitig macht er deutlich, dass die Ergebnisse dieser Reise differenziert gesehen werden müssen, denn Bodmer tradiert unbewusst ein einseitiges Bild des Indianers in Europa! Denn die europäischen Männer begegnen auf ihrer Reise Männern: so sind die gesammelten und die abgebildeten Gegenstände fast ausschließlich Gegenstände aus dem Leben der Männer. Die Darstellung des Feldbaus oder des Sammelns von Beeren und Wurzeln (alles Tätigkeiten der Frauen) zeigt Bodmer in seinen Bildern nicht.Sonja Schierle beschreibt in ihrem Beitrag über die Nordamerika-Sammlung des Prinzen Maximilian zu Wied, welche Wege die Teile der Sammlung genommen haben. So erfährt der Leser, wie einzelne Stücke ohne eindeutige Katalogisierung weitergegeben wurden oder welche Schäden unsachgemäße Lagerung anrichtete. So gesehen war die Überführung der Sammlung ins Museum ein Glücksfall, konnte doch damit eine fachgerechte konservatorische Betreuung erfolgen.Peter Bolz vom Berliner Völkerkundemuseum hat zwei Beiträge für den Katalog verfasst. In seinem ersten geht er auf die Veränderung des Indianerbildes in Europa ein und bezieht sich dabei neben Karl Bodmer auch auf Heinrich Rudolf Schinz und dessen "Naturgeschichte und Abbildungen der Menschen und der Säugethiere".Außerdem geht er kurz auf die Berliner Nordamerika-Sammlung des Prinzen zu Wied ein.Dem Anspruch des Kurators, dass man den Katalog auch mit Nutzen lesen kann, wen man die Exponate der Ausstellung selbst nicht gesehen hat, wird dieses Buch voll gerecht. Aufgrund der Vielzahl und der Qualität der Abbildungen, zusammen mit den sehr aufschlussreichen Textbeiträgen ist dieses Buch ein Muss für jeden Indianerfreund.

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